Landespräventionsrat Niedersachsen
CTC - communities that care

Prev@WORK®
Suchtprävention in der Berufsausbildung
Effektivität theoretisch gut begründet

Programminformationen

Ziel

Programm zur betrieblichen Suchtprävention. Der verantwortungsvolle Umgang mit Suchtmitteln bei Auszubildenden soll gestärkt werden, durch Suchtmittelkonsum bedingte Arbeitsausfälle und Fehlerquoten sollen verringert werden.

Zielgruppe

Jugendliche und junge Erwachsene in der beruflichen Ausbildung oder der Berufsorientierung

Verhalten/Verhältnis
Methode

Das Programm beinhaltet Maßnahmen auf drei Ebenen:

1) Beratung des Unternehmens-Managements (zur Strukturellen Verankerung von Prävention),

2) Fortbildungen der Personalverantwortlichen (zur Stärkung der Handlungskompetenz) und

3) Präventionsseminare für die Auszubildenen (zur Schulung des verantwortungsvollen Umgangs mit Suchtmitteln und digitalen Medien).

Die Präventionsseminare für die Auszubildenen vermitteln Wissen zu Sucht und süchtigen Verhaltensweisen, damit diese durch Reflexion des eigenen (Konsum-)Verhaltens einen Zuwachs an Risikokompetenz erwerben. Das Seminar wird als Grundlagen- und Aufbauseminar (zwei zweitägigen Seminare, jeweils 10 Stunden) oder als Kompaktseminar (zwei eintägige Seminare, jeweils 10 Stunden, plus ein eintägiges Seminar zur psychischen Gesundheit) durchgeführt. 

Schwerpunkte des Grundlagenseminars sind:

  • Suchtmittel und süchtige Verhaltensweisen
  • Rechtliche Grundlagen
  • Suchtentstehung
  • Risiko- und Schutzfaktoren

Schwerpunkte des Aufbauseminars sind:

  • Wiederholung der Kernaussagen des Grundlagenseminars
  • Reflektion/eigene Haltung
  • Persönliche Ressourcen und Riskokompetenz
  • Unterstützung und Hilfe

Das Modul zur psychsichen Gesundheit umfasst: 

  • Grundlagen psychischer Gesundheit
  • Umgang mit Stress
  • Resilienz stärken
  • Herausforderungen bewältigen

 

Die Qualifizierung der Ausbilderinnen und Ausbildern vermittelt neben Wissen zu Suchtmittelkonsum und psychischer Gesundheit, rechtliche Grundlagen, eine suchtpräventive Haltung und Handlungskompetenz, z.B. in der Ansprache problematischen Verhaltens oder im Umgang mit Verstößen gegen Dienstvereinbarungen. 

Auf Management-Ebene wird für das Thema "Sucht" sensibilisiert, um suchtpräventive Strukturen und Regelwerke zu stärken bzw. zu etablieren. Die Grundlage ist die Überprüfung der Betriebskultur bzgl. des Suchtmittelkonsums und der suchtfördernden Arbeitsbedingungen. Darauf aufbauend werden gesundheitsfördernde Strukturen und Dienstvereinbarungen zur Suchtprävention etabliert. 

 

Material / Instrumente

Qualifizierte Prev@Work-Trainerinnen und Trainer verfügen über das notwendige Material zur Durchführung

Programmbeschreibung
Ansprechpartner

Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH
Projektkoordinatorin: Anke Schmidt
Chausseestr 128/129, 10115 Berlin
Tel.: 030-29352615
E-Mail: schmidt@berlin-suchtpaevention.de
www.prevatwork.de

mögliche Ansprechpartner für einzelne Bundesländer sind hier zu finden.

Evaluation

Schmidt, A. (2016). Prev@WORK. Suchtprävention in der Berufsausbildung. Evaluationsbericht. Berlin: Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH.

EO Institut (2015). Evaluation der Verstetigung des Projektes Prev@WORK in den Jahren 2012-2014 in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. (gefördert durch die AOK)
unveröffentlicht - liegt dem Landespräventionsrat vor

EO Institut (2015). Evaluation des Projektes "Prev@WORK - Suchtprävention in der Ausbildung in Sachsen-Anhalt" in den Jahren 2012-2014. (gefördert durch die AOK)
unveröffentlicht - liegt dem Landespräventionsrat vor

StatEval GmbH (2012). Evaluation des Projektes Prev@WORK. Abschlussbericht im April 2012. Berlin: StatEval.

 
Das Programm wurde am 31.07.2018 in die Datenbank eingestellt
und zuletzt am 22.01.2024 geändert.

Konzept, Umsetzung und Evaluation

Konzeptqualität

Kriterien sind erfüllt.

Evaluation
Evaluationsmethode und Ergebnisse

Schmidt 2016:

Teilnehmerzufriedenheits- und Zielerrechungsmessung. Fortlaufend erfolgt die Befragung von Teilnehmenden der seit 2011 in mehreren Bundesländern durchgeführten Grundlagen- und Aufbauseminare von Prev@WORK.
In die Evaluation der Grundlagensemniare konnten 2509 Evaluationsbögen einbezogen werden, wobei sich folgende Altersverteilung ergibt:

  • n=699 (27,7%) jünger als 18 Jahre
  • n=1289 (51,1%) zwichen 18 und 21 Jahre
  • n=341 (13,4%) zwischen 22 und 25 Jahre
  • n=178 (7,1%) alter als 25 Jahre

In die Evaluation der Aufbausemniare konnten 924 Evaluationsbägen einbezogen werden, wobei sich folgende Altersverteilung ergibt:

  • n=62 (6,7%) jünger als 18 Jahre
  • n=607 (65,7%) zwichen 18 und 21 Jahre
  • n=199 (21,5%) zwischen 22 und 25 Jahre
  • n=51 (5,5%) alter als 25 Jahre

Für die Grundlagenseminare bezogen sich die gemessenen Endpunkte auf die Zufriedenheit mit dem Seminar, der Vermittlung der Inhalte, dem geplanten Zeitkontingent, der Einschätzung der Wichtigkeit des Themas, sowie der Selbsteinschätzung einer Kompetenzsteigerung durch die Schulung mittels folgender Skala: "ja - eher ja - eher nein- nein", wobei "ja" den besten zu vergebenden Wert darstellt. Im Ergebnis werden für die Zufriedensheitsmessung Werte von 70%-80% "ja" und 15%-25% "eher ja" berichtet. Die eigene Kompetenzsteigerung wird von dem Großteil der Teilnehmenden positiv eingeschätzt (55% "ja"; 30% "eher ja").

Für die Aufbauseminare werden als Ergebnis für die Items der Zufriedensheitsmessung ähnliche Werte von 70%-80% "ja" und 15%-25% "eher ja" berichtet. Darüber hinaus wurde nach Denkanstößen, Wissenszuwachs und bessere Reaktionsmöglichkeiten bei Suchtmittelkonsum anderer gefragt. Diese Items werden von ca. 80% ebenfalls eher positiv bewertet, wobei eine eher gleichmäßige Verteilung auf die Antwortmöglichkeiten "ja" und "eher ja" zu finden ist. Ein weiterer Block befasst sich mit möglichen längerfristigen Auswirkungen des vorher absolvierten Grundlagenseminars und fragt nach Denkanstößen, Anwendung des Gelernten, höhere Aufmerksamkeit bezüglich des eigenen Konsums, kritischere Einstellung zu Alkoholkonsum im Betrieb sowie kritischere Betrachtung des eigenen Suchtmittelkonsums im Privatleben. Die ersten drei Items werden von ca. 60% eher positiv bewertet (15%-25% "ja"; 35%-40% "eher ja"), die letzten beiden Items bewertet die Hälfte eher positiv, die andere Hälfte eher negativ mit jeweils ca. 20% "ja" und "nein" und ca. 30% bei "eher ja" und "eher nein".

Evaluationsergebnisse
(überwiegend) positiv
Evaluationsniveau und Beweiskraft
0 Sterne, keine Beweiskraft
Aufwand
mit (€) gekennzeichnete Posten erfordern finanzielle Leistungen an Externe

(€) Durchführung durch zwei qualifizierte Prev@Work Trainerinnen und Trainer

Zeitaufwand je Seminar zwei Tage

(€) begleitende Angebote wie Verankerung von Suchtprävention im Betrieb, Führungskräfteschulung etc.

erforderliche Kooperationspartner
  • Prev@WORK Trainerinnen und Trainer
  • Institutionen der Berufsausbildung wie Betriebe, Berufsschulen, Berufsorientierungsklassen, Krankenpflegeschulen und Ähnliches
Zeit bis zu erwartbaren Auswirkungen auf Risiko- bzw. Schutzfaktoren

Erfahrungen mit dem Programm

Programm probiert in
  • Bayern
  • Berlin
  • Brandenburg
  • Hessen
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachsen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Saarland
  • Sachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Thüringen
Programm aufgenommen in anderen Datenbanken, best-practice-Listen o.ä.

Zugang über das Bundesgesundheitsministerium:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/ressortforschung/krankheitsvermeidung-und-bekaempfung/drogen-und-sucht/praevention-des-suchtmittelkonsums.html.

Zugang über die AOK-Nordost:
https://nordost.aok.de/inhalt/prevwork/

Verlinkt auf verschiedenen Internetseiten von Institutionen der Suchthilfe wie bspw.
www.suchthilfe-wetzlar.de  
www.suchtberatung-herzberg.de
www.blsev.de (Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.)
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen NLS

 


Suchzugänge

Programmtyp
Institutionen
Geschlecht
Alter der Zielgruppe
14 15 16 17 18 >18 
sonstige Zielgruppenspezifikationen
Auszubildende und Berufsschülerinnen und -schüler (und Ausbildende)

Programm als PDF exportieren